In Kooperation mit dem Schulbiologiezentrum Hannover und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung beschäftigte sich die vierte Klasse mit dem Thema „Plastikpiraten“. Weitere Infos sind auf der Seite des Bundesministeriums einzusehen unter: www.wissenschaftsjahr.de
Zunächst arbeitete die 4. Klasse sehr ausführlich zum Thema „Wasser“. Die Klasse einigte sich darauf, Referate zu erarbeiten. Der Themenkreis reichte von „Woher kommt unser Wasser“ (Brunnenhaus in Hesslingen) über den „Lebensraum Wasser“ mit seinen Tieren und Pflanzen, der „Kläranlage“ und schließlich zu den „Gefahren für das Wasser durch Plastik, Mikroplastik und Erdöl“.
a) Den Einstieg bildete die Frage, ob und wie man dreckiges Wasser reinigen könnte. Dies probierten wir mit unserem neuen Versuchs-Set aus. Wir erkannten, dass die Möglichkeiten mit Filter und Sieb nicht reichen.
b) Am 10. Mai 2017 machten wir einen Ausflug zum Schulbiologie-Zentrum in Hannover-Linden, um dort beim Keschern einige der Tierchen kennen zu lernen, von denen die Referate berichtet hatten.
c)Zwei der letzten Referate handelten von Plastik und Mikroplastik. Eine Schülerin schaffte es, zu Hause bei der Vorbereitung ihres Referates, Mikroplastik aus einer „Pickelcreme“ heraus zu filtern. Seitdem verwendet die Familie nur noch Naturkosmetik.
So sensibilisiert kam uns das Forschungs-Projekt „Plastikpiraten“ gerade Recht. Die Klasse wählte als Untersuchungsgebiet den Hesslinger Bach, der hinter unserer Schule durchs Dorf fließt. Dort sammelten wir Plastik-Müll.
Zur Krönung der Aktion erschien darüber ein Bericht in der Dewezet
Problematik an Gewässern
Schüler sammeln Plastikmüll
HESSISCH OLDENDORF / SONNENTAL. Plastik-Piraten? Plastik leuchtet ja ein, aber wieso Piraten? Unter den Viertklässlern herrscht einen Moment betretenes Schweigen. Bis der zehnjährigen Nina etwas einfällt, das als Antwort durchgehen könnte: „Weil wir Plastikmüll so schnell einsammeln, wie Piraten Schiffe überfallen.“
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veröffentlicht am 23.05.2017 um 18:20 Uhr
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aktualisiert am 23.05.2017 um 20:40 Uhr
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Autor: Burkhard Reimer (Reporter)
Aber so ist das ja häufig, wenn Erwachsene in Ministerien sich etwas für Kinder ausdenken. Was bleibt, ist zunächst einmal Ratlosigkeit – nicht nur bei Kindern.
Und aus einem Ministerium, nämlich dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), kommt eben jene Aktion „Plastik-Piraten“, derzufolge am Dienstagvormittag 19 Viertklässler der Grundschule Sonnental gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Caroline Rudolph und der Pädagogischen Mitarbeiterin Maike Eggers an den nahegelegenen Heßlinger Bach gezogen sind. Dieser Bach mündet bei Fuhlen in die Weser, die wiederum fließt bei Bremen ins Meer und mit ihr auch der Plastikmüll, den der Bach in Sonnental – wie alle Fließgewässer – mit sich führt.
Die Kinder haben allerlei Werkzeug wie Bestimmungsbücher, Maßbänder, Pylonen, Ferngläser, sogar ein GPS-Gerät und – besonders wichtig und nützlich – Mülltüten sowie Gummihandschuhe dabei. Denn es geht einerseits darum, Plastikmüll einzusammeln, andererseits aber auch darum, im gleichen Zug das Forschungsgelände genauestens einzugrenzen und zudem, soweit möglich, dessen Tier- und Pflanzenwelt zu bestimmen.
Und noch etwas bringen die Mädchen und Jungen mit an den Heßlinger Bach: Jede Menge grundlegender Vorkenntnisse, die sie sich unter Anleitung ihrer Lehrerin während der Wochen zuvor im Unterricht erarbeitet haben. So wissen sie sehr genau, was sie da machen und warum sie das tun. Pia erklärt das: „Wir suchen den Plastikmüll zusammen, damit Tiere ihn nicht fressen und dann daran sterben“. Und weil sie wissen, dass ihr Handeln Sinn und Zweck hat, macht es ihnen sogar Spaß, wie Nina und ihre Klassenkameradin Lucia bestätigen. Nikolai, neun Jahre alt, ist allerdings einigermaßen sauer: „Das ist doch voll doof, wenn Leute ihren Abfall einfach in die Gegend werfen und andere ihn dann wegräumen müssen“, empört er sich.
Dabei geht es übrigens keineswegs nur um die deutlich sichtbaren Plastikabfälle, wie etwa jene Gummistiefel und Sportschuhe, die Lucia, Pia und Nina schon nach wenigen Augenblicken an einem Stock aus dem Bach gefischt haben, auch dem sogenannten Mikroplastik, einem vermeintlichen und vor allem tödlichen „Nahrungsmittel“ für Fische, sind die Sonnentaler Grundschüler auf der Spur. Von einer Brücke aus lassen sie ein feines Netz, dessen Enden von zwei leeren Plastikflaschen an der Wasseroberfläche gehalten werden, in die Bachströmung hinab. Nach einer in den Anweisungen zur Aktion genau festgelegten Zeit, wird der „Kescher“ dann geborgen und genaustens auf feinste Kunststoffbestandteile hin untersucht.
Beeindruckend ist und bleibt indes die Menge an Plastikmüll, die sie bereits nach etwa einer Stunde gesammelt haben. „Wie groß“, fragen sie sich entgeistert, „muss da erst der Plastikberg sein, wenn man all das zusammenrechnet, was aus sämtlichen Flüssen ins Meer gespült wird?“
Besuch des Schulbiologie-Zentrums (SBZ)in Hannover-LindenEindrücke der Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse |
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Hier ein paar Schülerstimmenzur Müllsammel-Aktion der Plastikpiraten: |
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