Home > Allgemein > Lesekonzert mit Armin Pongs

Lesekonzert mit Armin Pongs

Nicht nur eine gewöhnliche Autorenlesung, sondern ein Lesekonzert der Superlative erwartete die Kinder der GS Sonnental am Donnerstag, dem 01. Dezember 2022. Schon am Vorlesetag haben die unterschiedlichen Jahrgänge sich mit dem Krokofil und dem Magischen Kalender auf diesen Tag eingestimmt. Darüber hinaus einige tolle Lieder gelernt.

In der ersten Stunde startete das Lesekonzert dann für Klasse 1und 2 in der Schulbücherei. Gemütlich auf Teppichen und Sofas sitzend hörten die Kinder den Worten von Armin Pong zu. Doch da fehlte ja noch der Dave, der lautstark gerufen werden musste. Sofort stolzierte Musiker Dave mit einem „Minipusteklavier“, wie es die Kinder nannten, herein. Nachdem die ersten Ständchen mit der „Melodika“ gespielt waren, sangen alle gemeinsam den „Lesemillionär“, denn nur wer viel liest ist wirklich reich.

Anschließend las Armin Pongs aus seinem Buch „Krokofil und seine Musikanten“. Ein Buch, dessen Idee aus den Bremer Stadtmusikanten erwuchs. Als Kind wunderte sich Armin Pongs immer, warum die Stadtmusikanten nie in Bremen ankamen – und so beendete er das Märchen in seinem Buch. Voller Spannung hörten die Kinder zu und unterstützen Herrn Pongs bei seinen Liegestützen, die er immer machte, wenn er anstatt Krokofil Krokodil las.

Nach einer spannenden Lesung aus dem Buch lag der Fokus auf den „Bildern im Kopf“, die nur durch das Zusammenspiel von Lesen und Fantasie entstehen und für jedes Kind ein wertvoller Schatz sind. Sozusagen der Schatz des Lesemillionärs, der Titel des Liedes, das wir im Vorfeld fleißig geübt hatten.

Ein Highlight für alle Kinder war die Jagd der Silberknopfsoldaten, die Krokofil auf seinem Weg verfolgten. Mit verstellter Stimme und aufgestelltem Hemdkragen spielte Musiker Dave den Silberknopfhauptmann mit witzigem Akzent und alle Kinder marschierten freudig mit. Abschließend sangen die Erst- und Zweitklässler noch das Lied der Grüntöne und erhielten im Quiz für die Aufzählung von fünf Grüntönen eine Autogrammkarte.

Das Lesen liegt Armin Pongs als Autor so am Herzen, so dass er schließlich allen Kindern der Schule ein großes Versprechen abnahm, indem sie ihm nachsprachen: „Hoch und heilig versprochen, ab heute und die nächsten Wochen…. und Monate und am besten Jahre, weniger fern zu sehen, weniger Computerspiele zu spielen und ab heute mehr zu lesen!!!“

Zum Abschluss durfte sich jedes Kind einen kleinen Mondstein aus einer Schatzkiste nehmen, um nie wieder schlecht zu träumen.

Am Ende des aufregenden Tages durften wir die Ergebnisse des Lese- und Schreibworkshops bestaunen und unsere Gäste mit einem tobenden Applaus verabschieden.

 

 

Teil 2: für die Klassen 3a, 3b und 4

Aufgeregt machten sich die Kinder der 3. Und 4. Klassen auf den Weg zur Schulbücherei. Dort nahmen sie gespannt auf den bereitstehenden Stühlen Platz. Herr Pongs wartete auf die Kinder zwischen allerlei seltsamen Dingen, wie z.B. einem Grammophontrichter ohne Grammophon und einer Uhr, die auf „5-vor-12“ stand. Außerdem war da noch ein Keyboard und ein „schmales, hohes Ding“, das sich später als Lautsprecher herausstellte.

Die Kinder wurden begrüßt und der fehlende Musicus, der das Keyboard spielen sollte, mit einem lauten, gemeinsam gesprochenen Spruch hereingeholt. Nun mussten die Schülerinnen und Schüler erst noch versprechen, weniger mit der Playstation zu spielen und dafür mehr zu lesen, bevor es endlich richtig los ging.

Herr Pongs erklärte, warum er die seltsame Uhr dabeihatte. Er sagte, es sei im Hinblick auf die Umwelt, die Natur und die Artenvielfalt „5-vor-12“. Dies bedeute, dass jeder von uns weniger Energie verbrauchen, weniger Müll hinterlassen und weniger die Luft verpesten solle.

Außerdem erklärte der Autor sehr nachvollziehbar, wie er auf die Idee gekommen sei, das Buch „Der magische Kalender“ zu schreiben. Es war nämlich im Urlaub in Istanbul, als er vor einigen Jahren in der Zeitung las, dass eine der Klimakonferenzen mal wieder gescheitert war. Dies machte ihn so traurig, dass er beschloss, ein Buch für Kinder und Jugendliche zu schreiben, um ihnen die Schönheit der Natur und die Wichtigkeit funktionierender Lebensräume nahe zu bringen.

Nun begann das Lesekonzert. Die Einführung ins Buch spielte Herr Pongs von seinem Handy vor. Damit alle Kinder es gut verstehen konnten, steckte er das Gerät einfach auf den Grammophon-Trichter. Das Publikum war erstaunt, wie gut man nun alles hörte.

Anschließend las der Autor selbst vor. Ja, davon konnte man sich „eine Scheibe abschneiden“! Er verstand es, seine Stimme so zu verändern, von laut nach leise, von langsam zu schnell, dann wieder beinahe wie Flüstern, um im nächsten Augenblick laut loszudonnern, dass alle wie gebannt zuhörten. Begleitet wurde Herr Pongs von seinem Mitstreiter, der nicht nur aus seinem Keyboard eine interessante Begleitung hervorlockte, sondern auch eine afrikanische Kalimba (Daumenklavier) mitgebracht hatte.

Nur gut, dass die ZuhörerInnen sich am Vorlesetag bereits mit dem ersten Kapitel beschäftigt hatten. So waren alle schwierigen Begriffe bereits geklärt und die Kinder konnten ihrer Fantasie freien Lauf und den „Bilderreichtum im Kopf“ entstehen lassen.

Nach einer wohlverdienten Pause ging es in die zweite Runde. Die Kinder der 3. und 4. Klassen teilten sich so auf, dass diejenigen, die bereits ein Instrument lernen, den Musik-Workshop mitmachten und alle anderen den Schreib-Workshop.

 

Beim Musik-Workshop sollten die Kinder sich nach Neigung ein Rhythmus-Instrument aussuchen. Die anschließend gebildeten Grüppchen lernten in zügigem Tempo jeweils einen anderen Begleit-Rhythmus auswendig.

Leider hatten die Kinder zu wenig Zeit, um das gemeinsame Spiel trotz unterschiedlicher Rhythmen zu üben.

Ähnlich war es beim Schreib-Workshop. Um den Kindern „die Angst vor dem leeren Blatt“ zu nehmen, sollten die Anwesenden erstmal eine Einführung in ein noch zu schreibendes 111. Kapitel abschreiben. Dies dauerte bei einigen Personen sehr lange. Die schnellen und fantasievollen Schreiber hatten sich rasch eine Fortsetzung überlegt und notiert.

Zum Abschluss sollte der Höhepunkt der Veranstaltung stattfinden. Jetzt sollte das musikalisch einstudierte ebenso wie die frisch erfundenen Geschichten vorgetragen werden. Leider standen aber alle unter Zeitdruck, weil das Mittagessen und der Ganztag warteten.

Sowohl die Idee, ein „Lesekonzert“ zu organisieren als auch die Durchführung überzeugten mich als Zuhörerin. Schade war wirklich, dass uns mindestens noch eine Zeitstunde fehlte, um das Einstudierte und Geschriebene wirkungsvoll zur Geltung zu bringen.

(Die Klassen 1 und 2 fanden es aber auch so gaaaanz toll!)